Blog 4 – Tagesausflug nach Pilsen

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Der November neigt sich dem Ende zu und das heisst, dass schon unser nächster Blogeintrag ansteht. Heute geht es um unsere erste längere Reise in eine andere wundervolle Stadt in Tschechien. Viel Spass beim Lesen.

Uns war klar, dass wir auch gerne noch einen Trip ausserhalb von Prag machen möchten. Severin hat von einem Mitarbeiter den Tipp bekommen, dass es sich lohnt, die Stadt Pilsen anzuschauen. In Pilsen sitz die Brauerei Pilsner Urquell. Diese bietet zweistündige Führungen durch ihre Fabrik und Showräume an, natürlich auch mit einer kleiner Verkostung😉. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und wir wollten somit auf Pilsen. Natürlich bietet Pilsen noch viel mehr und auch auf Bildern sieht die Stadt schön aus. Pilsen liegt kappe 84 Kilometer von Prag entfernt. Die Fahrt mit dem Zug nach Pilsen dauert ca. eine Stunde und 15 Minuten und das Ticket ist sehr günstig, so dass wir uns entschieden haben, mit der 1. Klasse zu fahren. Nach dem Kauf des Tickets haben wir uns riesig auf den nächsten Tag gefreut und hofften, dass alles reibungslos klappt.

Am nächsten Tag sind wir extra früher aufgestanden als sonst, damit wir viel vom Tag haben. Einen Zug später als geplant machten wir uns dann auf den Weg nach Pilsen. Am Bahnhof in Prag hatte ein Strassenmusikant noch sein Piano aufgebaut und den Morgen eingestimmt. Das war sehr inspirierend, weshalb wir diesen Moment gerne mit euch teilen.

Wir haben uns in den Zug gesetzt und es uns gemütlich für die Fahrt gemacht. Wir müssen beide sagen, dass wir von der Ausstattung des Zuges sehr beeindruckt waren. Klar, wir waren in der 1. Klasse, aber wir hatten genügend Steckdosen, sehr bequeme Sitzeinstellungen, extra Fussablagen, sogar eine Ladestation für kabelloses Laden und eine sehr aufmerksame Zug Crew, welche uns am Anfang ein kostenloses Wasser gebracht hat.

Nach einer gemütlichen Zugfahrt durch die Natur von Tschechien haben wir den Hauptbahnhof von Pilsen erreicht. Die Fahrt kam uns gar nicht so lange vor. Ausgestiegen, war uns erstmal ein bisschen kühl. Mittlerweile sind in Tschechien auch die Temperaturen ein bisschen gesunken. Jedoch schien die Sonne hinter den Wolken hervor, allgemein war es an diesem Tag etwas windig. Uns war noch etwas Zeit bis zur Führung durch die Brauerei übrig. Also sind wir Richtung Stadtmitte gelaufen. Für uns ist Pilsen doch ein bisschen ruhig vorgekommen. Als wir gegoogelt haben, wie viele Einwohner die Stadt hat, haben wir gestaunt. Es leben rund 180’000 Menschen hier, dass kam uns gar nicht so vor. In der Stadtmitte angekommen, stiessen wir auf einen grossen Platz. Da gab es gleich mehrere Sachen zu sehen. In der Mitte steht gleich die St.-Bartholomäus-Kathedrale, sie wirkt auf dem Platz sehr gross. Weitere Sehenswürdigkeiten sind zum Beispiel die Mariensäule oder das Gebäude der Stadtverwaltung. Leider war der Platz schon voller kleiner Holzhütten, welche bereits für den Weihnachtsmarkt aufgestellt wurden. Wir gingen weiter und schlenderten noch ein bisschen durch die Gassen der Pilsener Altstadt. Gegen den Mittag sind wir bei der Brauerei angekommen uns wir hatten zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Schritte auf unserem Buckel.

Nachdem wir uns angemeldet haben, warteten wir auf den Start der Führung. Im Wartebereich ums uns herum waren praktisch nur Senioren und Seniorinnen und somit waren wir beide mit Abstand die jüngsten. Das machte uns nichts aus und die Führung begann dann auch schon. Erst durften wir etwas über die Geschichte der Brauerei Pilsner Urquell erzählen lassen, welche im Jahre 1842 von verschiedenen zum Bierbrauen berechtigten Bürgern gegründet wurde. Danach konnten wir einen Blick in die Abfüllung und Etikettierung der Flaschen werfen, bevor es danach in einen kleinen Kinosaal weiterging und es nochmals einen kurzen Film über die Entwicklung der Brauerei gab. Danach durften wir die Rohstoffe des Biers genauer kennenlernen. Diese sind: weiches Wasser aus Pilsen, Gerste, Hefe und Aromahopfen. Als nächstes durften wir die alten Kessel, welche zum Erhitzen der Maische sind, anschauen. Diese werden aber heute nicht mehr benutzt, da sie zu klein und zu alt sind. Es war sein eindrücklich zu sehen, mit welcher Qualität das Bier früher schon gebraut wurde und es heute noch mit dem genau gleichen Verfahren gemacht wird.

Weiter durften wir noch die neuen Kessel, welche aktiv benutzt werden, anschauen und dies hat uns nochmals sehr beeindruckt. Es war ein riesiger Raum mit diesen glänzenden Kupferkessel und es wahr sehr warm dort, da in diesen Kessel die Maische für das spätere Bier erhitzt wird. Heutzutage wird das Bier in grossen modernen Stahltanks gelagert, denn die Lagerung in den Fässern in den grossen Kellern wäre bei dem Verbrauch viel zu umständlich und in den Stahltanks ist es zudem viel einfacher, die Temperatur zu kontrollieren und abzufüllen. Trotzdem sind heute noch für die Besucher ein paar Tanks in dem Keller. Als wir bei diesen angekommen sind, durfte jeder von ungefiltertem und nicht pasteurisiertem Bier probieren. Uns beiden hat das sehr geschmeckt und wir sind dabei noch mit ein paar Deutschen ins Gespräch gekommen. Zum Abschluss ging es, wie bei fast jeder Touristenattraktion heutzutage, noch durch den Souvenirshop. Wir haben uns noch ein paar ungefilterte und nicht pasteurisierte Biere gekauft und uns auf den Rückweg gemacht. Am nächsten Wochenende stand Besuch aus der Schweiz an und wir wollten diese Spezialität unbedingt vorstellen.

Wir sind wieder am Bahnhof Pilsen angekommen und mussten nicht mehr lange auf den Zug warten. Dieser war sehr pünktlich. Obwohl auch noch einige andere Leute auf den Zug warteten, haben wir uns keine Sorgen um einen Sitzplatz gemacht, wir haben ja in der 1. Klasse gebucht😉. Die Zeit ging im Zug wieder so schnell vorbei und schon waren wir wieder in Prag. Der Trip nach Pilsen hat uns insgesamt sehr gefallen und beeindruckt. Unten noch eine kleine Bildersammlung des ganzen Tages.

Wir hoffen euch hat der kleine Einblick in unsere Reise gefallen und Ihr freut euch hoffentlich schon genau so fest, wie wir auf den nächsten Blogeintrag.

Liebe Grüsse

Euer Team Prag,

Raffael und Severin